Die Erkrankung wird erst dann vom Patienten selbst bemerkt, wenn es bereits zu spät ist. Daher ist die Früherkennung des Glaukoms so wichtig, auch wenn Sie noch völlig beschwerdefrei sind. Hierzu gehören die Messung des Augendruckes im Zusammenhang mit der Beurteilung des Sehnervenkopfes.
Ab einem Alter von 30 wird die Untersuchung ca. alle zwei Jahre empfohlen, ab 40 Jahren möglichst jährlich. Besonders dann, wenn jemand in der Familie schon grünen Star hatte.
Für Mitglieder der gesetzlichen Krankenversichung wird diese freiwillige Zusatzleistung zum Preis von nur € 20,- angeboten.
Es gibt ausserdem moderne Untersuchungsmethoden, die die Verlaufskontrolle oder die Früherkennung der Glaukomerkrankung noch genauer und damit für den Patienten sicherer werden lassen:
Beide Verfahren sind schmerzlos.
Der Augendruck sollte sich im Normbereich zwischen 5 und 21 mmHg bewegen. Es lohnt sich eine Hornhautdickenmessung durchzuführen denn die Geräte sind auf eine bestimmte Hornhautdicke geeicht. Aber Sie haben möglicherweise eine dickere oder dünnere Hornhaut. Diese Differenz muß dann vom gemessenen Augendruckwert abgezogen oder addiert werden, je nachdem, ob die Hornhaut dicker oder dünner ist als im Durchschnitt.
Ein normaler Augendruck bedeutet aber nicht, daß ein Glaukom dadurch ausgeschlossen werden kann. Wichtig ist noch die exakte Papillendiagnostik (Beurteilung des Sehnervenkopfs). Dies kann ebenfalls in der Praxis durchgeführt werden und zwar mittels direkter und indirekter Ophthalmoskopie. Bei einem verdächtigen Befund wird zunächst die Funktion des Sehnerven mittels einer Gesichtfelduntersuchung (Perimetrie) geprüft.
Zusätzlich kann eine exakte Ausmessung der Form des Sehnerven (HRT) nach Höhen und Tiefen sowie nach Breite und Volumen des nervalen Randsaumes erfolgen. Auch geringe Verschlechterungen können mit Hilfe dieser Untersuchung objektiv erfaßt werden. Auf diese Weise ist eine optimale Kontrolle des Therapieerfolges bei Patienten mit grünem Star möglich sowie eine Verlaufsbeurteilung der Form des Sehnervenkopfes im Falle dass es sich zunächst nur um einen Glaucomverdacht handelt.
Die HRT-Untersuchung stellt eine freiwillige Zusatzuntersuchung dar und ist im Leistungskatalog der Krankenkassen nicht enthalten. Für Mitglieder der gesetzlichen Krankenversichungen kostet diese Untersuchung € 80,-.
Die Untersuchung der Nervenfaserschicht (RNFL) beim Glaukom (-Verdacht) mit optischer Cohärenztomographie (OCT).
Neben den Veränderungen, die der grüne Star (Glaukom) am Sehnervenkopf verursacht, kommt es zu einer Verdünnung der Nerverfaserschicht der Netzhaut.
Die Dicke der Nervenfaserschicht wird mit der Optischen Kohärenz-Tomographie (OCT) durch eine kreisfömige Schnittdarstellung um den Sehnervenkopf ausmessbar. Sie wird in kurzer Untersuchungszeit ohne Risiken und ohne Berührung des Auges durchgeführt.
Durch beide Untersuchungen wird die Verlaufskontrolle oder die Früherkennung der Glaukomerkrankung noch genauer.
Wenn nicht der Verdacht einer schnellen Verschlechterung besteht, reicht meist eine Kontrolle nach ein oder zwei Jahren aus, um beurteilen zu können, ob eine Therapie nötig ist oder eine bestehende Therapie geändert werden muss.
Die Behandlung des Grünen Star besteht meist in der Senkung des Augendrucks mittels Augentropfen.
Drucksenkenden Augentropfen haben jedoch oft Nebenwirkungen: Allergische Erscheinungen an den Lidern, Rötung der Bindehaut, Trockenheitsgefühl, Blutdruckdruckabfall, verlangsamter Herzschlag, Verschlechterung des Asthma, u.s.w. Ausserdem fällt es vielen Patienten schwer, die Tropfen selbstständig anzuwenden oder regelmäßig daran zu denken.
Doch es gibt moderne und sehr schonende Alternativen: SLT (selektive Laser-Trabekuloplastik) zur schmerzfreien schonenden Senkung des Augeninnendrucks und die YAG-Laser-Iridotomie bei sog. Engwinkelglaucom.
Diese neuen, modernen Therapien werden von allen Krankenkassen bezahlt.
Seit wenigen Jahren gibt es bei der Glaukomerkrankung zusätzlich eine spezielle Lichtbehandlung: den SLT-Laser. Durch diese schonende Therapie kann häufig eine Operation vermieden werden.
Wenn der SLT-Laser gut wirkt, sinkt der Augendruck für ca. 1-2 Jahre und wenn diese Drucksenkung ausreicht, dann ist keine zusätzliche Tropfentherapie notwendig oder kann auf weniger nebenwirkungsreiche Tropfen umgestellt werden.
Ansonsten bringt manchmal die Kombination des Lasers mit Augentropfen die gewünschte Augendrucksenkung, wenn Augentropfen alleine nicht zum Erfolg führten.
Eine andere Laser-Behandlung bei sog. Engwinkelglaucom ist die YAG-Laser-Iridotomie.
Weitere Fragen dazu beantworten wir Ihnen gerne persönlich.