Netzhautdiagnostik

Die Netzhaut-Diagnostik dient der frühzeitigen Erkennung verschiedener Erkrankungen der Netzhaut.

Eine routinemäßige Netzhautkontrolle empfiehlt sich z.B. bei Diabetikern mindestens 1x jährlich, aber auch bei Kurzsichtigkeit ca. alle 2-3 Jahre sowie bei gewissen anderen Erkrankungen wie Bluthochdruck oder Einnahme bestimmter Medikamente.

Erkrankungen der Netzhaut

Erkrankungen der Netzhaut (Retina) werden unter dem Fachbegriff „Retinopathie“ zusammengefasst. Die häufigsten Krankheitsbilder sind:

  • Altersbedingte Makuladegeneration (zentrale Schädigung der Netzhaut: trocken/feucht)
  • Diabetische Retinopathie (durch Diabetes bedingte Durchblutungsstörungen)
  • Retinale Gefäßverschlüsse (venöse oder arterielle „Infarkte“)
  • Epiretinale Gliose (Verklebung der Netzhaut mit dem Glaskörper und Bildung von Netzhautfalten)
  • Netzhautablösung (Risse mit anschließender Ablösung)
  • Makulaforamen (Lücke in der Netzhautmitte)
  • Retinopathia Pigmentosa (erblicher langsamer Untergang von Netzhautzellen)

Untersuchungsmethoden

Die herkömmliche Untersuchung der Netzhaut (oder auch „Augenhintergrund“ genannt) findet mittels pupillenerweiternder Tropfen statt. Anschließend wird mit einer Lupe eine Inspektion der Netzhautoberfläche durchgeführt.

Fundusfotografie

Alternativ bietet sich heute als modernes Verfahren die Fotographie der Netzhaut an. Diese kann teilweise auch ohne Pupillenerweiterung stattfinden um die mehrstündige Sehminderung zu vermeiden. Zudem lassen sich Befunde besser vergleichen wenn man sie bildlich dokumentiert hat.

OCT (Optische Kohärenztomographie)

Dieses moderne Verfahren erlaubt uns Einblicke in die Netzhautschichten wie unter dem Mikroskop. So können selbst winzigste Veränderungen der Netzhaut, die mit Lupen nicht sichtbar sind, früh erkannt werden, bevor sie die Sehkraft in höherem Ausmaß beeinträchtigen. Aber auch die durchsichtigen Strukturen der aufliegenden Glaskörpergrenzmembran können so sichtbar gemacht werden. Dies erlaubt uns Augenärzten rechtzeitige Behandlungen dezenter Veränderungen aber auch feinste Verlaufskontrollen zur Erkennung eventuell fortschreitender Befunde.

Die Methode ist schonend, dauert nur wenige Sekunden und ist völlig schmerzfrei. Angewandt wir nur Licht (keine Röntgenstrahlen, kein Kontrastmittel)

Foto von einer Netzhaut mit diabetischen Fleckblutungen
Durchführung einer OCT-Untersuchung (berührungsfrei, schmerzfrei)